26.06.2020 | Tagesspiegel, Christiane Peitz: Wie geht es Künstlerinnen und Künstlern? Gender Pay Gap? Tendenz steigend

Der Konzeptkünstler, die Librettistin und die Soloselbstständigen: Eine Studie untersucht die soziale und wirtschaftliche Lage von Kulturschaffenden in Deutschland.

"Die Berliner rangieren beim Brutto-Verdienst allerdings eher unten, wohl wegen der großen Konkurrenz. Wobei, interessantes Detail, Künstler in Ost-Berlin besser dran sind als in West-Berlin: Die Einkommensdifferenz stieg auf 1369 Euro im Jahr 2019. Sechs Jahre vorher war es nur ein Zehntel davon. Auch so zeigt sich die Gentrifizierung von Mitte oder Prenzlauer Berg. ...

Trotz der breiten öffentlichen Debatte über Geschlechtergerechtigkeit, Quote und MeToo hat sich beim Geld also nichts bewegt. Die Bruttodifferenz beträgt im Schnitt 20 Prozent, „Tendenz steigend!“ Die sonst nüchtern formulierte Studie setzt hier ein Ausrufezeichen. [Gabriele] Schulz und [Olaf] Zimmermann fügen hinzu, dass deshalb auch der Gender Show Gap mehr Augenmerk verdient. „Nur wenn Frauen auftreten, ausstellen, verlegt werden usw., haben sie die Chance, Bekanntheit zu erlangen, dadurch bessere Verwertungsmöglichkeiten zu erhalten und mithin ein höheres Einkommen zu erzielen.“

https://www.tagesspiegel.de/kultur/wie-geht-es-kuenstlerinnen-und-kuenstlern-gender-pay-gap-tendenz-steigend/25946306.html

[Gabriele Schulz, Olaf Zimmermann: Frauen und Männer im Kulturmarkt - Bericht zur wirtschaftlichen und sozialen Lage. 508 S., 24,80 Euro. Zu bestellen über den Buchhandel oder http://www.kulturrat-shop.de/]